Der Klub gratuliert den heurigen Staatspreisträgerinnen!

Birgit Dalheimer wurde am Montag, 12. Mai. 2018, mit dem Staatspreis für Wissenschaftspublizistik ausgezeichnet. Sie ist seit 1998 beim ORF tätig und bespielt dort viele Formate – von „Dimensionen“ bis hin zum „Salzburger Nachtstudio“ – mit einem breiten Spektrum an Themen. Birgit Dalheimer „versteht es, die hohe Relevanz von Wissenschaft und Forschung öffentlich auf verständliche Art nachvollziehbar zu machen“, heißt es in der Begründung der Jury. Mit dem Förderungspreis wurde Tanja Traxler bedacht: Sie ist seit 2002 mit dem Standard verbunden, seit 2015 auch als angestellte Wissenschaftsredakteurin. Die besondere Qualität ihrer Arbeit fuße sowohl auf langjähriger Erfahrung im Wissenschaftsjournalismus als auch auf ihrem speziellen Wissen im MINT-Bereich, so die Begründung der Jury. Der Anerkennungspreis ging an Elke Ziegler, seit 2004 Mitarbeiterin beim ORF und seit 2017 stellvertretende Leiterin der Redaktion „Aktuelle Wissenschaft & Online“. Ausschlaggebend für die Jury war, dass sich ihre wissenschaftsjournalistische Arbeit in erster Linie durch mutige Themensetzung auszeichne. „Sie hat dabei keinerlei Berührungsängste gegenüber tagesaktuellen Themen, arbeitet multi- und crossmedial und beteiligt sich an vernetzten Rechercheprojekten.“

„Ich freue mich, drei exzellente Wissenschaftsjournalistinnen auszeichnen zu dürfen und bedanke mich für ihre fundierte, leidenschaftliche Arbeit, die die kritische Auseinandersetzung mit Wissenschaft und Forschung in der Gesellschaft befördert“, sagte Wissenschaftsminister Heinz Faßmann bei der Verleihung – bei der er auch gestand, dass er eine „gewisse Bewunderung für guten Wissenschaftsjournalismus“ habe. „Österreich ist ein Forschungsland, aber wir haben es eigentlich nicht bemerkt. Wir sind im Bereich Wissenschaft und Forschung besser, als es unser Selbstbild erzählt. Aber keiner weiß das, auch wir Wissenschafter oft selbst nicht“, sagte er. Eine Verbesserung des Selbst- und Fremdbildes könne man freilich nicht einfach verordnen. „Wir brauchen dafür mehr an Berichterstattung aus der Wissenschaft und über Wissenschaft. Wir brauchen einen engagierten und bestqualifizierten Wissenschaftsjournalismus“, betonte Faßmann. „Dieser Beruf ist alles andere als einfach. Wenn es so einfach ginge, könnte man auch einen automatisierten Wissenschaftsjournalisten einsetzen, der Presseaussendungen screent und die wesentlichen Dinge nach Keywords zusammenstellt. Das ist aber zu wenig. Guter Journalismus möchte und kann mehr: Der gute Journalist, die gute Journalistin muss die Forschungsergebnisse übersetzen, muss sie dem Publikum verständlich machen und muss zwischen Elfenbeinturm und Boulevard entscheiden. Zu viel Elfenbeinturm wird ihrer Funktion nicht gerecht, zu viel Boulevard aber genauso wenig.“ Er freue sich, dass es in Österreich nicht wenige Wissenschaftspublizistinnen und -publizisten gibt, die mit Engagement und Leidenschaft Wissenschaft und Forschung übersetzen. „32 Einreichungen sind eine bemerkenswert hohe Zahl. Das hätte ich so nicht erwartet.“

Die Wiener Umwelthistorikerin Verena Winiwarter unterstrich in ihrer Laudatio für die Staatspreisträgerin Birgit Dalheimer die Bedeutung des Wissenschaftsjournalismus noch einmal. „Wissen über Wissenschaft und ihre Verhältnisse ein unverzichtbarer Bestandteil dessen, was ich gerne bürgerschaftliches Orientierungswissen nenne. Das ist Wissen, das es ermöglicht, dass informierte Bürgerinnen und Bürger über die Zukunft mitentscheiden. Medienkonsumentinnen auf dem Weg zum informierten Bürger haben manchmal das Glück, wenn als Journalist ein gut ausgebildeter Intellektueller tätig ist – der Aufmerksamkeit erzielen und die Grenze zwischen Nicht-Information und Information verschieben kann.“ Ins selbe Horn stieß auch Birgit Dalheimer in ihren Dankesworten: „Journalismus ist so viel mehr als einfach nur schnell mal googlen.“

Der Österreichische Staatspreis für Wissenschaftspublizistik wird im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben und ist mit 5500 Euro dotiert. Für den Förderungspreis beträgt die Dotation 2500 Euro, für den Sonderpreis 2000 Euro. Der Jury im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung gehören an: BMBWF-Ministeriumssprecherin Martha Brinek (Vorsitz), Ulrike Schmitzer (ORF), Christian Zillner (Falter), Martin Kugler (Universum Magazin) sowie Klaus Taschwer (Der Standard).

Die Preisträgerinnen Elke Ziegler (ORF), Tanja Traxler (Der Standard), Birgit Dalheimer (ORF) mit Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (v.l.).

Foto: BMBWF/Martin Lusser

 

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