Andrea Fischer ist Wissenschafterin des Jahres 2023

Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen weist auf die Bedeutung von profunder Wissenschaftsvermittlung hin.

Der Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen zeichnet die Gletscherforscherin Andrea Fischer als „Wissenschafterin des Jahres 2023“ aus.

Andrea Fischer forscht am Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Sie gilt seit vielen Jahren als ausgewiesene Expertin für den Zustand der österreichischen Gletscher, weist breitenwirksam auf die Folgen des Abschmelzens für das Alpenland Österreich hin und setzt sich für Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung ein. Sie war in den vergangenen Jahren u. a. maßgeblich am jährlichen Gletscherbericht des Österreichischen Alpenvereins, am regelmäßig auf ORF.at veröffentlichte „Gletschertagebuch“ sowie zuletzt auch am ersten Bericht zum Kryosphären Monitoring Österreich (KryoMon AT) beteiligt.

Geboren 1973 in St. Johann in Tirol, studierte Andrea Fischer Theoretische Physik und Umweltsystemwissenschaften an der Universität Graz. Während ihrer Dissertation zur Fernerkundung bei isländischen Gletschern an der Universität Innsbruck entdeckte die passionierte Bergsteigerin ihre Liebe zu Gletschern, denen sie nun schon seit 1999 ihre Forschungsarbeit widmet – nach der Uni Innsbruck am COMET-Kompetenzzentrum Alp-S und seit 2010 am ÖAW-Institut, dessen Vizedirektorin sie derzeit auch ist. Forschungsaufenthalte führten Fischer in die USA (Boulder) und Chile (Punta Arenas). Im Jahr 2011 habilitierte sie sich an der Uni Innsbruck, 2014 wurde sie korrespondierendes Mitglied und 2022 wirkliches Mitglied bei der ÖAW. Fischer ist überdies Mitglied in namhaften wissenschaftlichen Vereinigungen im In- und Ausland, vertritt Österreich bei den World Glacier Monitoring Services und ist als Reviewerin zahlreicher wissenschaftlicher Zeitschriften tätig. 2013 wurde Sie von den Leser:innen der Tageszeitung „Die Presse“ zur „Österreicherin des Jahres“ in der Kategorie „Forschung“ gewählt.

Die Auszeichnung „Wissenschafterin bzw. Wissenschafter des Jahres“ verleiht der Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen seit dem Jahr 1994. Die Ehrung geht somit zum heuer 30. Mal an Forschende, die sich um die anschauliche Verbreitung von wissenschaftlich fundierten Fakten verdient machen. Spiritus Rektor dieser Auszeichnung ist Klubmitglied Christian Müller. Seine Überlegung war es, nicht alleine eine herausragende Forschungsleistung zu prämieren, sondern auch die Bereitschaft und Fähigkeit von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern, diese neuen Erkenntnisse und ihre Bedeutung einer großen Öffentlichkeit verständlich zu machen, und dadurch auch den Stellenwert der in unserem Land betriebenen Wissenschaft zu heben.

Wie jedes Jahr nominierten die Mitglieder des Klubs der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen Kandidatinnen und Kandidaten für die Auszeichnung und hatten danach die Qual der Wahl, aus der hochkarätigen Vorschlagsliste den oder die Preisträger:in auszuwählen. Nachdem der Preis zuletzt zwei Mal in Serie an Forschende aus dem Bereich der Corona-Pandemie (Elisabeth Puchhammer-Stöckl, Peter Klimek) gegangen war, machte nun, so wie im Vorjahr (Franz Essl), erneut der Umwelt-bzw. Klimaschutz das Rennen.

„Die Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen an ein breites Publikum – sowohl durch seriösen Wissenschaftsjournalismus als auch durch ein engagiertes Auftreten von Forschenden in der Öffentlichkeit – erleichtert es Bürgerinnen und Bürgern, Fakten von Meinung zu trennen und informierte Entscheidungen zu treffen. Wissenschaftskommunikation leistet einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen ,Fake News‘“, betont Eva Stanzl, Vorsitzende des Klubs der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen.

Es hat in den vergangenen Jahren, in denen Werbeumsätze rückläufig waren und Redaktionsbudgets mehr und mehr zusammengestrichen wurden, immer wieder besonderer Anstrengungen bedurft, den Stellenwert des Wissenschaftsjournalismus im Bewusstsein von Chefredaktionen und Verlagsleitungen zu verankern. In diesem schwierigen Umfeld war es daher ein besonderer Erfolg unseres Vereins, dass es gelungen ist – Dank vieler, vieler Unterstützer – Wissenschaftsjournalismus als ausdrückliches Kriterium für Medienförderung im neuen Mediengesetz zu verankern. An dieser Stelle allen, die daran mitgewirkt haben, ein großes Dankeschön.

Mit kollegialen Grüßen

Eva Stanzl und Martin Kugler

      
Dr. Andrea Fischer (li.), Eva Stanzl                    Dr. Heinz Faßmann, Eva Stanzl, Dr. Andrea
Fotocredit: Roland Ferrigato                                Fischer

      
Martin Kugler (li)., Dr. Andrea Fischer,             Dr. Andrea Fischer
Eva Stanzl

Dr. Andrea Fischer

Fotocredit: Roland Ferrigato

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